Wie Europa in der Heißzeit zum Reallabor der Resilienz werden kann
Die Heißzeit kommt – ob wir wollen oder nicht. Die Frage ist nicht mehr, ob wir die Erderwärmung komplett verhindern, sondern wie wir in einer heißeren, verletzlicheren Welt zivilisiert leben können. Genau hier setzt unser Signature Theme beyond climate change von beyond new an: Wir entwerfen ein Zukunftsbild Europas, das der Härte der kommenden Jahrzehnte ins Auge sieht – und trotzdem Räume für Würde, Freiheit und ein gutes Leben eröffnet.
von beyond ne
Worum es geht – und warum jetzt
Wir leben in einer Epoche, in der sich die Referenzwerte unseres Lebens verschieben: Hitzesommer, die früher „Jahrhundertereignisse“ hießen, werden zur Normalität. Fluten, Dürren, Ernteausfälle, Migrationsbewegungen und geopolitische Spannungen greifen ineinander. Die Klimaerwärmung ist dabei nicht mehr nur eine Krise unter vielen, sondern die Leitkrise einer planetaren Polykrise: Sie verschärft fast alle anderen Konflikte – von Ressourcenknappheit über Sicherheitsfragen bis zu Demokratiekrisen.

Gleichzeitig bleibt Europa eine der wenigen Weltregionen, in der demokratische Institutionen, wissenschaftliche Innovationskraft, Wohlstand und eine pluralistische Kultur noch zusammenkommen. Genau deshalb ist Europa prädestiniert für eine doppelte Rolle:
- als Reallabor der Klimaanpassung, in dem wir ausprobieren, wie eine klimaresiliente Zivilisation funktionieren kann,
- und als Schutzraum für Aufklärung, Menschenrechte und demokratische Kultur in einer härter werdenden Welt.
beyond climate change fragt: Wie sieht ein Europa aus, das in der Heißzeit nicht nur überlebt, sondern ein neues Modell von Resilienz und Kooperation entwickelt?
Klimafuturologie:
Die Zukunft als Seismograph lesen
Klassische Klimawissenschaft kann sehr präzise sagen, wie sich Temperatur, Niederschlag und Extremwetter verändern. Was sie nur begrenzt leisten kann: Was bedeutet das konkret für Gesellschaften, Demokratien, unseren Alltag, Konflikte und die Kultur?
Dafür brauchen wir etwas Neues: Klimafuturologie.
Klimafuturologie verstehen wir als:
- Übersetzungsraum zwischen Klimamodellen und Lebenswelt
- Verbindung von Naturwissenschaft, Sozialwissenschaft, Politik, Kunst und Storytelling
- „Seismograph“ für frühe Signale von Spannungen, Konflikten und Chancen in einer sich erwärmenden Welt
Sie fragt zum Beispiel:
- Wie verändert eine 3–4-Grad-Welt Migration, Stadtstrukturen, Landwirtschaft und politische Systeme?
- Wo entstehen neue Konfliktlinien – und wo neue Kooperationsräume?
- Was bedeutet Klimaanpassung über viele Generationen hinweg für Demokratie und Kultur?
Klimafuturologie ist kein akademisches Spezialfach, sondern ein Arbeitsmodus: Wir denken über längere Zeiträume, verknüpfen Szenarien mit konkreten Lebensrealitäten und entwerfen Narrative, die politisch und gesellschaftlich handlungsleitend werden können.
Eurotopia:
Europa als Reallabor der Resilienz
Auf dieser Basis entwickelt Prof. Dr. Stephan Rammler das Konzept Eurotopia – Europa als Reallabor der Resilienz.

Ausgangspunkt ist eine nüchterne Diagnose:
- Die 1,5-Grad-Grenze ist praktisch überschritten, 2 Grad sehr wahrscheinlich, 3–4 Grad hoch plausibel, wenn wir auf dem aktuellen Pfad bleiben.
- Die Heißzeit bedeutet keine „Wetterverschlechterung“, sondern eine strukturell andere Welt: verschobene Klimazonen, neue Küstenlinien, massive Migrationsbewegungen, veränderte geopolitische Machtzentren.
In dieser Welt könnte Europa – gerade wegen seiner Verwundbarkeit und zugleich relativen Privilegierung – zu einem geopolitischen Knotenpunkt der Anpassung werden:
- als Klimabauhaus: ein großer, kooperativer Raum, in dem Städte, Regionen und Staaten gemeinsam an Anpassungs- und Resilienzarchitekturen arbeiten
- als Resilienz-Commonwealth: Netzwerke der Daseinsvorsorge, die Wasser, Gesundheit, Wohnen, Ernährung und Schutz vor Hitze/Kälte neu organisieren
- als kultureller Anker: ein Ort, der Freiheitsrechte, Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt und Menschenwürde auch unter Klimastress verteidigt und weiterentwickelt
Eurotopia ist dabei bewusst eine „bedingte Utopie“:
kein rosiges Märchen, sondern das bestmögliche Zukunftsbild unter harten Rahmenbedingungen.
Was konkret entsteht:
eine Publikation & Szenarien für die Heißzeit
Zu Beginn des Jahres 2026, im frühen Frühjahr, erscheint die erste große Veröffentlichung dieses Signature Theme beyond climate change:
ein Grundlagenwerk von Prof. Dr. Stephan Rammler.
Auf dieser Grundlage entwickeln wir eine Szenarienfamilie, die bewusst weit aufgefächert ist:
- ein dystopisches Szenario: „Festungs-Europa in der Heißzeit“ – Abschottung, autoritäre Tendenzen und selektive Anpassung für Wenige
- ein gelingendes Szenario: Resilienz-Commonwealth – kooperative Anpassung, geteilte Schutzgüter sowie neue Bündnisse zwischen Regionen, Kommunen und Zivilgesellschaft
- ein utopisches Szenario: Eurotopia – ein Europa, das aus der Anpassung heraus eine neue Kultur der Verbundenheit mit dem planetaren Leben entwickelt
Diese Szenarien werden Grundlage für:
- Policy-Design (Was heißt das für Daseinsvorsorge, Infrastruktur, Migration oder die Demokratie?)
- regionale Roadmaps (Was bedeutet das für eine konkrete Stadt, Region oder Küstenlinien?)
- Kommunikations- und Bildungsformate (Magazin, Podcast, Veranstaltungen und Visualisierungen).
Wer dahinter steht
Dieses Signature Theme wird von zwei Personen getragen, die seit vielen Jahren in genau diesem Feld arbeiten:
- Prof. Dr. Stephan Rammler
Zukunfts- und Transformationsforscher, Professor für Transportation Design and Sciences, Mitgründer von beyond new. Er hat das Konzept der Klimafuturologie entwickelt und mit Eurotopia ein umfassendes Szenario für Europa als Reallabor der Resilienz entworfen. - Eckard Christiani
Wissenschaftsjournalist, Autor von Zukunftsbüchern und Mitgründer von beyond new. Er übersetzt komplexe wissenschaftliche Analysen in zugängliche, handlungsleitende Erzählungen – in Büchern, Magazinen, Podcasts und visuellen Formaten.
Gemeinsam verbinden sie Forschung, publizistische Erfahrung und gestalterische Kompetenz zu einem Projekt, das sowohl im Feuilleton als auch im Ministerium, in der Stadtverwaltung wie in der Zivilgesellschaft andocken soll.
Wofür wir Unterstützung suchen – und wie Sie andocken können
Damit aus beyond climate change mehr wird als ein starkes Buch, bauen wir einen Projekt- und Finanzierungsrahmen auf. Konkret wollen wir:
- die Szenarienfamilie vertiefen, visualisieren und interaktiv zugänglich machen
- Regionen, Städte und Organisationen als Pilotpartner gewinnen, die eigene Eurotopia-Pfade entwickeln wollen
- eine mehrteilige Podcast– und Magazinreihe aufsetzen, die Forschung, Praxis und Geschichten aus Europa verbindet
- ein Set aus Policy Briefs & Toolkits entwickeln, das Entscheidungsträger:innen in Politik, Verwaltung und Institutionen unterstützt
Dafür werben wir ab 2026 gezielt Mittel ein – von Stiftungen, öffentlichen Förderprogrammen, privaten Unterstützer:innen und Partnerorganisationen.
Wer andocken möchte – als Förderer:in, Pilotregion, Praxispartner:in oder Mitdenker:in – ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden:
Kernbotschaft:
Die Heißzeit ist nicht mehr zu verhindern. Aber wie wir in ihr leben, ist offen. beyond climate change heißt für uns: die neue Härte der Welt ernst nehmen – und trotzdem eine Zukunft entwerfen, in der Europa zum Reallabor für Resilienz, Demokratie und Würde wird.

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